Portrait junger Mann und junge Frau, die sich körperlich nahe sind

Der Penis des Mannes

  • Penis + Hodensack = primäres männliches Geschlechtsorgan
  • Funktionen: Urinausscheidung und Begattungsorgan
  • Evolutionärer Zweck: geschlechtliche Trennung der Organismen und Befruchtung innerhalb des weiblichen Körpers
  • Anatomie: Peniswurzel, Penisschaft, Eichel
  • Eichel und Vorhaut sind sensorisch empfindlichsten Stellen
  • Drei Schwellkörper
  • Durchblutung führt zur Versteifung des Penis

Der Penis des Homo sapiens (des modernen Menschen)

Die Überschrift "Der Penis des Mannes" mag auf den ersten Blick als Pleonasmus erscheinen, schließlich gehört der Besitz eines Penis zur Definition von Mann. Aber dieses Begattungsorgan lässt sich in verschiedenen Varianten bei allen Säugetieren finden. Weder in Anatomie noch in der Funktion kann der Penis des Mannes als Sonderfall fder Schöpfung eingestuft werden. Der Penis des Mannes ist - zusammen mit dem Hodensack - das primäre männliche Geschlechtsorgan. Seine biologische Funktion ist zweifach. Der Penis dient über die Harnröhre zur Ausscheidung des Urins. Außerdem - oder wohl vorwiegend - ist er das menschliche Begattungsorgan.

Die Statue des nackten David erschaffen von Michelangelo

Der Penis des Mannes in der evolutionären Entwicklung

Der Penis als solcher ist die Antwort der Natur auf zwei Schritte der Evolution. Der erste Schritt ist die geschlechtliche Trennung der Organismen - Fortpflanzung kann sich also nicht mehr durch Teilung oder durch Selbstbefruchtung wie bei primitiven Organismen vollziehen. Der zweite Schritt ist die Befruchtung innerhalb des weiblichen Körpers - statt wie beispielsweise bei manchen Fischen die vom weiblichen Tier ausgestoßenen Eier im Wasser zu befruchten. Also muss, simpel gesagt, der männliche Samen irgendwie zu den Eiern im weiblichen Körper gelangen, um diese zu befruchten. Der Penis ist dieses "irgendwie". Man darf den Penis durchaus als Erfolgsgeschichte der Evolution ansehen, schließlich entwickelte er sich in verschiedenen Varianten, die jeweils unabhängig voneinander entstanden.


Kleine Anatomie des Penis des Mannes

Anatomisch kann der menschliche Penis in Peniswurzel (Radix penis), Penisschaft (Corpus penis) und Eichel (Glans penis) unterteilt werden. Die Peniswurzel stellt durch Muskel und Bänder die Verbindung zum Becken her. Der Penisschaft wird, wie die lateinische Bezeichnung schon sagt, als das eigentliche männliche Organ angesehen. Er geht an der Spitze in die von der Vorhaut (Praeputium penis) umgebene Eichel über. Hier hat die Harn-Samen-Röhre ihren Ausgang. Die Eichel ist die sensibelste Zone des gesamten männlichen Körpers. Das Bändchen (Frenulum) verbindet an der Unterseite die Eichel und die Vorhaut. Auch das Frenulum ist eine der sensibelsten - und daher erotisch empfänglichsten - Stellen des Mannes. Zwischen Eichel und Hodensack verläuft an der Unterseite des Penis die sogenannte Penisnaht. Der Penis hat drei Schwellkörper.

Die Bezeichnung Schwellkörper macht schon deutlich, dass es sich um Gewebe handelt, das bei Bedarf anschwillt und die Größe des Penis verändert. Dabei handelt es sich um die beiden Penisschwellkörper (Corpora cavernosa penis, Einzahl: Corpus cavernosum) an der Oberseite und den Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis) an der Unterseite, der in den Eichelschwellkörper (Corpus spongiosum glandis) ausläuft. Durch den Harnröhrenschwellkörper verläuft die Harnröhre oder Harn-Samen-Röhre.


Physiologie der Erektion des Penis

Eine männliche Erektion ist Folge der verstärkten Durchblutung der Schwellkörper. Dabei sind die beiden miteinander verwachsenen Penisschwellkörper für die Härte des Gliedes verantwortlich. Der Harnröhrenschwellkörper an der Unterseite füllt sich wie ein Schwamm - daher auch die lateinische Bezeichnung - mit Blut, schwillt an, ohne jedoch eine vergleichbare Härte wie die anderen Schwellkörper zu erreichen. Der Penis wird durch drei Arterien mit Blut versorgt. Im nicht erigierten (Normal-)Zustand kann nur wenig Blut in die Schwellkörper gelangen, weil ständig angespannte Muskeln die Blutgefäße einengen. Dadurch wird deren Querschnitt klein gehalten und die Blutmenge ist entsprechend gering. Im Gegensatz zu gängigen Vorurteilen ist also die männliche Erektion keine Folge vermehrter Anspannung. Im Gegenteil, erst die völlige Entspannung dieser Muskulatur ermöglicht die Verhärtung des Penis. Die Muskeln erschlaffen, die Arterien fördern mehr Blut in die Schwellkörper und lassen diese anwachsen. Die Schwellkörper dehnen sich aus und drücken damit die Venen, die für den Rückfluss des Blutes in den Rumpf verantwortlich sind, ab. Der verstärkte Zufluss bei unterbundenem Rückfluss des Blutes führt zur vollständigen Erektion. Gesteuert wird dieser Mechanismus durch ein komplexes biochemisches Zusammenspiel. Hierbei spielt das Stickstoffmonoxid eine entscheidende Rolle, die erst seit etwa 20 Jahren bekannt ist. In den meisten Fällen ist der erigierte Penis leicht nach links oder rechts verschoben, liegt also nicht exakt in der Körpermitte. Außer in Extremfällen, die chirurgisch behandelt werden können und müssen, ist diese Abweichung ein Tribut an die Tatsache, dass kein Mensch zwei völlig identische Körperhälften hat.


Ejakulation des Penis

Die Ejakulation geht mit einer Erweiterung der Harnröhre einher. Bevor der Penis den Samen ejakuliert, findet in der Phase der Emission quasi die "Vorbereitung des Gemisches" statt. Die Ejakulation ist ein Reflex und nicht bewusst zu steuern, obwohl sie durch Techniken der Muskelanspannung verzögert werden kann.