Komplexe wegen des Penis
- Mehrheit der Männer ist mit ihrem Penis nicht voll zufrieden
- Frauen sind mit dem Penis des Partners häufig zufrieden
- Peniskomplexe entstehen oft schon in der Kindheit durch Vergleich mit anderen
- Männer definieren Männlichkeit oft über Penisgröße
- Männer mit großem Penis sind oft zufriedener
- jeder Mann war im Mutterleib einmal weiblich: Entwicklung zum Mann mit Penis als Verdrängung einer eigenen femininen Identität
- psychologische Wertung: kleiner Penis = Verlierer, großer Penis = Sieger
Peniskomplexe
In der Psychologie versteht man unter einem Komplex ein teils unbewusstes Bündel von Gefühlen, Bewertungen, Vorurteilen und verdrängten Ängsten, die auf Handlungen und Grundeinstellungen Einfluss haben. Peniskomplexe sind entsprechend jene psychischen Vorgänge, die sich auf das männliche Genital beziehen.
Zufriedenheit mit dem Penis - statistische Fakten
Laut der aktuellen und fortwährenden Online-Umfrage zum Thema Penis auf www.penimaster.be geben 70% der befragten Männer an, dass sie gerne einen längeren und dickeren Penis hätten, etwa 10% beantworten die entsprechende Frage mit einem "manchmal schon". Was in der Gesamtrechnung bedeutet, dass von 100 Männern 80 mit der natürlichen Größe ihres Gliedes unzufrieden sind. Eine Untersuchung, die im Rahmen des Urologen-Fachblattes "BJU International" veröffentlicht und im "Focus" zitiert wurde, weist in die selbe Richtung. Nach Angaben der Autoren Wylie und Eardley sind lediglich 55% der Männer mit ihrer Penisgröße zufrieden. Interessanterweise sind 85% der befragten Frauen mit der Ausstattung ihres Partners (angeblich) einverstanden.
Peniskomplexe - Ursachen und Auslöser
Der Vergleich mit anderen Männern ist eine der Wurzel aller Peniskomplexe - laut der oben angeführten britischen Urologenstudie sind 45% der Männer nicht mit den Dimensionen ihres Gliedes zufrieden. Von diesen sagten 63%, dass ihre negative Selbsteinschätzung schon in der Kindheit entstanden sei, als sie ihren Penis mit denen anderer Jungen verglichen. Männerbilder, die sie in ihrer Teenagerzeit verunsichert hätten, gaben 37% als Ursache ihrer Selbstwertprobleme an. Männer, deren Penis tatsächlich unterdurchschnittlich klein waren, hatten weniger Probleme mit dem Selbstwertgefühl als Männer mit Durchschnittspenis. Und jene, die sich eines großen Gliedes rühmen dürfen, beziehen aus dieser Tatsache besonderes Selbstbewusstsein - womit wieder das Faktum "Mann definiert sich über Penis" in das Blickfeld rückt. Obwohl der zur Verfügung stehende Platz nicht einmal ansatzweise ausreicht, sollen im Folgenden einige Aspekte angesprochen werden, die für die Entwicklung des Peniskomplexes bedeutend sind.
Der Penis als Trauma - Verlust der eigenen Weiblichkeit
Auch der männlichste Mann war in den ersten neun Monaten seines Lebens eine Frau. Verbunden mit dem Leib seiner Mutter erlebte er durch die Geburt eine doppelte Trennung. Er wurde aus dem urtümlichen Paradies des mütterlichen Körpers verstoßen. Und er musste feststellen, dass er anders als die Mutter war - wofür sein Penis das Zeugnis ablegte. Männliche Identität ist also vor allem Abwehr, Abtrennung von der Weiblichkeit. Der Begründer der modernen Psychoanalyse Sigmund Freud, der die Mehrzahl aller psychischen Probleme in kindlichen Traumata verursacht sah, beschreibt in seinen Schriften Fälle, in denen kleine Jungen ihre Mütter durch den Anblick des entblößten Penis erschrecken und dadurch die Macht des Gliedes kennenlernen. Kastrationsangst, also Angst vor dem Verlust des Penis, ist die andere Seite dieser Medaille.
Kleiner Penis = Verlierer, großer Penis = Sieger
Die Bedeutung des Penis ist seit Jahrtausenden zugleich auf realer wie auf symbolischer oder mythischer Ebene erlebt worden. Penis bedeutete Zeugungsfähigkeit - Desmond Morris hat in seinem Buch "Der nackte Affe" illusionslos die Instinktsteuerung des Homo sapiens dargestellt. Vom Pavianmännchen, das mit erigiertem Penis als Zepter vom höchsten Ast aus regiert bis zum Bankdirektor in seinem von hübschen Sekretärinnen umschwirrten Büro, das naturnotwendig immer ganz oben sein muss, ist der Schritt weniger groß als man hofft. Männliches Konkurrenzdenken entwickelte die Gleichung "Größer als die anderen ist besser als die anderen". Wieder fiel das Selbstbild des Mannes mit dem Zeugungsglied zusammen. In archaischen Zeiten wurden Kriegsgefangene entmannt, teils wurden die Unterlegenen vergewaltigt und somit "zum Mädchen gemacht", was in Zuchthäusern des 21. Jahrhunderts auch nicht unbekannt ist.