
Möglichkeiten einer Kombinationsbehandlung zur Bewahrung der Sexualfunktion bei Patienten, die eine radikale Postatektomie aufgrund von lokalisiertem Prostatakrebs erlitten haben (1)
Prostatakrebs (PCa) zählt zu den am weitesten verbreiteten bösartigen Tumoren bei Männern im mittleren und fortgeschrittenen Alter und nimmt den vierten Platz in der Morbiditätsstruktur onkologischer Erkrankungen in Russland ein [1]. In den vergangenen zehn Jahren ist die Häufigkeit der PCa-Erkrankungen um mehr als 120,5 Prozent gestiegen [2].
Es ist bekannt, dass das wichtigste und am weitesten verbreitete Behandlungsverfahren für lokalisierten Prostatakrebs ein chirurgischer Eingriff ist. Eine chirurgische Behandlung gewährleistet im Vergleich zu einer Abwartetaktik die krebsspezifische Überlebensrate [3].
Gemäß klinischen Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft der Urologen ist die radikale Prostatektomie (RRP) das Standardverfahren zur Behandlung von lokalisiertem Prostatakrebs, wenn die zu erwartende Lebensdauer des Patienten zehn Jahre und mehr beträgt [4,5].
Die Frage nach der Erhöhung der Lebensdauer von Patienten, die eine RRP erlitten haben, steht in direktem Zusammenhang zu der Frage nach der Erhöhung der Lebensqualität. Es wurde festgestellt, dass die RRP mit einer Reihe von Erschwernissen einhergeht, die die Lebensqualität enorm einschränken, unter anderem durch die Abnahme der Libido, erektile Dysfunktion, eine Abnahme der Penislänge, Peniskrümmung und Ejakulationsstörungen [6,7].
Die Wiederherstellung der Sexualfunktion nach einer RRP wird seit Langem untersucht, doch ungeachtet der veröffentlichten Forschungsergebnisse existiert sowohl bei russischen als auch ausländischen Autoren keine einheitliche Meinung zur Verfassung der Erektionsfunktion nach einer RRP [8,9,10,11,12,13]. Der große Einfluss von Erektionsstörungen auf die Lebensqualität geht mit der Notwendigkeit und Aktualität weiterer Untersuchungen zur Verfassung der Erektionsfunktion von Patienten einher, die eine RRP erlitten haben [14,15,16,17].
FORSCHUNGSZIEL: Bewertung der Möglichkeit einer Kombinationsbehandlung der Sexualfunktion von Patienten, die eine radikale Prostatektomie aufgrund von lokalisiertem Prostatakrebs erlitten haben, als Faktor für die Verbesserung der Lebensqualität.
MATERIALIEN UND METHODEN:
Die vorliegende Studie umfasst 60 Männer mit einem mittleren Alter von 64,6±4,7 Jahren mit verifiziertem lokalem Prostatakrebs, die eine Behandlung unter den Bedingungen der urologischen Abteilung des Burnazâna-Zentrums (föderale staatliche haushaltsgebundene Einrichtung, hämatologisches Forschungszentrum, föderales medizinisches Zentrum für Biophysik) der föderalen Agentur für Medizin und Biologie Russlands in Moskau erhalten haben.
Alle Untersuchungen am Patienten entsprechen den ethischen Standards des bioethischen Komitees, die im Zusammenhang mit der Deklaration von Helsinki des Weltärztebundes „Ethische Grundsätze für die medizinische Forschung am Menschen“ erarbeitet wurden.
In die Studie wurden nur Männer unter 70 Jahren aufgenommen, die keine schweren somatischen Pathologien, Diabetes mellitus, aufwiesen und ein Interesse an der Bewahrung der Sexualfunktion in der Zeit nach der Operation hatten.
Bei allen Patienten wurden im Laufe der Studie der internationale Index der erektilen Funktion gemäß dem Fragebogen IIEF-5 und die Lebensqualität nach dem Fragebogen QoL (Quality of life) bewertet. Außerdem wurde bei allen Patienten dreimal unter Bildung eines Mittelwerts die Penislänge (L) und die Erektionshärte nach der Erektionshärteskala (EHS) des Penis (Tab. 1) gemessen.
Tabelle 1 Erektionshärteskala (EHS) des Penis
Grad | |||
1 | 2 | 3 | 4 |
Der Penis ist vergrößert, jedoch nicht hart genug | Der Penis ist hart, jedoch nicht hart genug für eine Penetration | Der Penis ist hart genug für eine Penetration, jedoch noch immer nicht vollkommen hart | Der Penis ist vollkommen hart und steif |
Die Kontrollmessungen wurden vor dem operativen Eingriff sowie 7, 30 und 90 Tage nach dem operativen Eingriff durchgeführt.
Anfänglich wiesen die Patienten, die an der Studie teilnahmen, alle keine wesentlichen Unterschiede bei den klinischen Anamnese- und Funktionswerten auf. Entsprechend der Ausgestaltung der Studie wurden die Patienten mit einem Zufallsverfahren unter Verwendung einer Randomtafel in drei Gruppen randomisiert. Die Patienten der ersten Gruppe (Kontrollgruppe, n=20) erhielten keine spezifische Prophylaxe zur Erhaltung der Länge des Penis und zur Erhaltung der Erektionsfunktionen. Die Patienten der zweiten Gruppe (n=20) nahmen in der Zeit nach der Operation über einen Zeitraum von drei Monaten PDE-5-Hemmer mit einer Dosis von 5 mg täglich ein. Die Patienten der dritten Gruppe (n=20) kombinierten über einen Zeitraum von drei Monaten die Einnahme von PDE-5-Hemmern mit einer Dosis von 5 mg mit der Verwendung eines Vakuumextenders. Als Extender wurde die Vakuumvorrichtung PeniMaster®PRO verwendet, und bei den Patienten der dritten Gruppe betrug die Tragedauer des Extenders über einen Zeitraum von drei Monaten täglich mindestens drei Stunden.
Die statistische Verarbeitung der erhaltenen Daten erfolgte unter Verwendung der Software STATISTICA 6.0. Die Hypothese zur Normalverteilung wurde unter Verwendung des Shapiro-Wilk-Tests überprüft. Für jede unmittelbare Größe, die eine Normalverteilung aufweist, wurden Mittelwert (M) und Standradabweichung (SD) ermittelt.
Als statistisch bedeutsam erwiesen sich Werte von p<0,05. Es wurde ein Vergleich der drei Gruppen nach dem H-Wert des Kruskal-Wallis-Tests durchgeführt, und bei p<0,05 wurde ein Paarvergleich der Gruppe unter Verwendung des Mann-Whitney-Tests unter Anwendung der Bonferroni-Korrektur angewendet. Für die Bewertung der Dynamik der Parameter wurde der Wilcoxon-Test verwendet.

Das Städtische Krankenhaus Nr. 3 (Podgorbunskij-Klinik, staatliche haushaltsgebundene Gesundheitseinrichtung) in Kemerovo1, das Burnazâna-Zentrum (föderale staatliche haushaltsgebundene Einrichtung, hämatologisches Forschungszentrum, föderales medizinisches Zentrum für Biophysik) der föderalen Agentur für Medizin und Biologie Russlands in Moskau2
Kyzlasov Pavel PhD Head of the department urology
Federal Medical Biological Agency Burnasyan Federal Medical biophisical Centre
www.fmbcfmba.ru
Pomeshkin Evgeny PhD Head of the department urology, Chief urologist Kemerovo
M.A. Podgorbunsky City Municipal Hospital
www.gkb3.ru
- Prostatakrebs: weit verbreiteter Tumor bei Männern ab mittlerem Alter.
- Zahl der Erkrankungen innerhalb von 10 Jahren um über 120% gestiegen.
- Entfernung der Prostata (Prostatektomie) ist etabliertes und lebensverlängerndes Verfahren bei Prostatakrebs.
- Häufige und erhebliche Nebenwirkungen:
- Libido (sexuelles Verlangen) und Erektionsfähigkeit leiden unter der Entfernung der Prostata.
- Die Penislänge nimmt ab (der Penis verkürzt sich).
- Ejakulationsstörungen.
- Ziel der Studie: Untersuchung der Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität nach Prostatektomie.
- Probanden der klinischen Studie: 60 Männer zw. 60-69 Jahren, nach krebsbedingter Entfernung der Prostata.
- Klinische Studie nach internationalen ethischen klinischen Standards.
- Auch Erektile Dysfunktion bei Prostatakrebs wurde im Rahmen der Studie untersucht.
- Es gab drei Vergleichsgruppen zu je 20 Männern:
- Gruppe 1: erhielt keine Vorbeugung zum Erhalt der Länge des Penis und der Erektionsfunktion.
- Gruppe 2: Erhielt nach der Operation drei Monate PDE-5-Hemmer
- Gruppe 3: Wendete zusätzlich den Penisexpander PeniMaster PRO täglich mindestens drei Stunden an.